Spielerisch erklimmen viele Kinder die neu aufgestellte Holzkonstruktion mit dem Regenbogen. Neu wurde sie- die Friedensbrücke- Ende Oktober in unserem Flur aufgebaut. Man muss doch mal ausprobieren, über die Friedensbrücke zu steigen. Das macht auf jeden Fall schon einmal Spaß! Das ist eine harmonische Spielsituation.
Gibt es aber Zank und Streit, sind die Gemüter erst einmal in Aufruhr. Eine Möglichkeit, den Konflikt wieder zu lösen, können wir mit der Methode der Friedensbrücke anbieten. Noch nicht alle Kinder sind von ihrem Entwicklungsstand in der Lage, Konflikte alleine zu bewältigen. Dazu bedarf es einer einfühlsamen Moderation durch eine erwachsene Begleitung, die dabei auch noch neutral bleiben sollte. Doch wie funktioniert dieses System eigentlich. Hier ein Beispiel, wie es sich abspielen könnte:
Lisa kommt mir weinend entgegen. Sie sagt : "Ben hat mir das Jo- Jo einfach weggenommen!"
Ich tröste die weinende Lisa erst einmal. Ben sitzt eingekauert in einer Spielkiste und hält das Jo- Jo in der Faust. Er schreit: "Lass mich in Ruhe!" Ich warte eine Weile und biete dann beiden Kindern an, mit zur Friedensbrücke zu gehen, um in Ruhe über alles zu sprechen. Wenn sich beide darauf einlassen können, ist schon viel gewonnen.
Im ersten Schritt, also auf der ersten Stufe der Friedensbrücke, bekommt nacheinander jedes Kind die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge auszudrücken: Was ist passiert? Hierbei geht es nicht darum, eine/ n Schuldige/n zu finden. Vielmehr kann schon hier eine gute Aufklärung der Streitsituation für erste Erkenntnisse sorgen. Z.B. sagt Ben auf dieser Stufe: "Lisa hat das Jo- Jo schon die ganze Zeit und ich hatte es noch gar nicht." Danach ist Lisa an der Reihe: "Ich will aber üben, wie das geht. Und ich hab es mir zuerst aus dem Schrank geholt. Also darf ich es auch behalten!" Als Begleiterin dieses Prozesses bleibe ich nach Möglichkeit neutral und gehe mit den Kindern zum nächsten Schritt über, der Stufe Gefühle ausdrücken. Lisa sagt : "Ich bin wütend, weil du mir das Jo- Jo einfach weggenommen hast! Und ich bin traurig!" Ben: "Und ich find richtig doof, dass du mir das Jo- Jo nicht abgibst. Ich dachte, wir sind Freunde!" Dieser Schritt des Verbalisierens der Gefühle kann schon sehr anspruchsvoll sein. Manche Kinder können noch gar nicht ihre Gefühle zuordnen und in Worte fassen. Durch eine einfühlsame Streitbegleitung kann den Kindern dabei geholfen werden, z.B.: "Guck mal, du hast deine Faust ganz fest verschlossen. Bist du wütend?" Ich frage Ben: "Bist du sauer auf Lisa?" Er überlegt: "Ja, noch ein bisschen."
Ich: "Dann geht mal auf die nächste Stufe: Lisa, was wünscht du dir jetzt?" Lisa: "Ich möchte das Jojo wiederhaben. Und außerdem kannst du ja mal warten, bis ich es dir gebe. Ich hätte es dir ja auch gegeben, aber später!" Ben: "Ich will das aber auch mal machen mit dem Jojo. Ich musste schon sooo lange warten." Ich: "Habt ihr beiden denn eine Idee, wie ihr das Problem lösen könntet?"
Ben: "Wir können doch ein zweites Jojo kaufen." Lisa: "Aber das dauert doch viel zu lange!"
Ben: "Vielleicht können wir uns abwechseln?"
Ich biete an: "Könnt ihr dafür die Sanduhr gebrauchen, damit ihr wisst, wie lange jeder dran ist?"
Ben: "Ja, die blaue!" (Die braucht 5 min, bis der Sand durch ist) Lisa: "Ja, das finde ich auch gut!"
Ich: "Dann gratuliere ich euch beiden, denn ihr habt eine Lösung gefunden, und damit die Friedensbrücke geschafft!" Ben und Lisa gucken sich an und Lisa sagt großzügig zu Ben: "Du darfst auch anfangen!"
Klingt wie ein Märchen?- Zu harmonisch? Vielleicht ist nicht jeder Konflikt so einfach zu lösen. Doch die Schritte zu einer Problemlösung kennenzulernen und dem Frieden damit näher zu kommen, ist es allemal wert, diese Methode des Konfliktmanagements kennenzulernen und zu üben.
Übrigens hilft diese Methode ja nicht nur bei Konflikten unter Kindern...
Gibt es aber Zank und Streit, sind die Gemüter erst einmal in Aufruhr. Eine Möglichkeit, den Konflikt wieder zu lösen, können wir mit der Methode der Friedensbrücke anbieten. Noch nicht alle Kinder sind von ihrem Entwicklungsstand in der Lage, Konflikte alleine zu bewältigen. Dazu bedarf es einer einfühlsamen Moderation durch eine erwachsene Begleitung, die dabei auch noch neutral bleiben sollte. Doch wie funktioniert dieses System eigentlich. Hier ein Beispiel, wie es sich abspielen könnte:
Lisa kommt mir weinend entgegen. Sie sagt : "Ben hat mir das Jo- Jo einfach weggenommen!"
Ich tröste die weinende Lisa erst einmal. Ben sitzt eingekauert in einer Spielkiste und hält das Jo- Jo in der Faust. Er schreit: "Lass mich in Ruhe!" Ich warte eine Weile und biete dann beiden Kindern an, mit zur Friedensbrücke zu gehen, um in Ruhe über alles zu sprechen. Wenn sich beide darauf einlassen können, ist schon viel gewonnen.
Im ersten Schritt, also auf der ersten Stufe der Friedensbrücke, bekommt nacheinander jedes Kind die Möglichkeit, seine Sicht der Dinge auszudrücken: Was ist passiert? Hierbei geht es nicht darum, eine/ n Schuldige/n zu finden. Vielmehr kann schon hier eine gute Aufklärung der Streitsituation für erste Erkenntnisse sorgen. Z.B. sagt Ben auf dieser Stufe: "Lisa hat das Jo- Jo schon die ganze Zeit und ich hatte es noch gar nicht." Danach ist Lisa an der Reihe: "Ich will aber üben, wie das geht. Und ich hab es mir zuerst aus dem Schrank geholt. Also darf ich es auch behalten!" Als Begleiterin dieses Prozesses bleibe ich nach Möglichkeit neutral und gehe mit den Kindern zum nächsten Schritt über, der Stufe Gefühle ausdrücken. Lisa sagt : "Ich bin wütend, weil du mir das Jo- Jo einfach weggenommen hast! Und ich bin traurig!" Ben: "Und ich find richtig doof, dass du mir das Jo- Jo nicht abgibst. Ich dachte, wir sind Freunde!" Dieser Schritt des Verbalisierens der Gefühle kann schon sehr anspruchsvoll sein. Manche Kinder können noch gar nicht ihre Gefühle zuordnen und in Worte fassen. Durch eine einfühlsame Streitbegleitung kann den Kindern dabei geholfen werden, z.B.: "Guck mal, du hast deine Faust ganz fest verschlossen. Bist du wütend?" Ich frage Ben: "Bist du sauer auf Lisa?" Er überlegt: "Ja, noch ein bisschen."
Ich: "Dann geht mal auf die nächste Stufe: Lisa, was wünscht du dir jetzt?" Lisa: "Ich möchte das Jojo wiederhaben. Und außerdem kannst du ja mal warten, bis ich es dir gebe. Ich hätte es dir ja auch gegeben, aber später!" Ben: "Ich will das aber auch mal machen mit dem Jojo. Ich musste schon sooo lange warten." Ich: "Habt ihr beiden denn eine Idee, wie ihr das Problem lösen könntet?"
Ben: "Wir können doch ein zweites Jojo kaufen." Lisa: "Aber das dauert doch viel zu lange!"
Ben: "Vielleicht können wir uns abwechseln?"
Ich biete an: "Könnt ihr dafür die Sanduhr gebrauchen, damit ihr wisst, wie lange jeder dran ist?"
Ben: "Ja, die blaue!" (Die braucht 5 min, bis der Sand durch ist) Lisa: "Ja, das finde ich auch gut!"
Ich: "Dann gratuliere ich euch beiden, denn ihr habt eine Lösung gefunden, und damit die Friedensbrücke geschafft!" Ben und Lisa gucken sich an und Lisa sagt großzügig zu Ben: "Du darfst auch anfangen!"
Klingt wie ein Märchen?- Zu harmonisch? Vielleicht ist nicht jeder Konflikt so einfach zu lösen. Doch die Schritte zu einer Problemlösung kennenzulernen und dem Frieden damit näher zu kommen, ist es allemal wert, diese Methode des Konfliktmanagements kennenzulernen und zu üben.
Übrigens hilft diese Methode ja nicht nur bei Konflikten unter Kindern...